Zusammenfassung der Diskussionsbeiträge zu den drei Szenarien während der Entwurfswerkstatt

DER ORT

 

Städtebau/Baukörper

 

  • Die weitgehende Aufnahme der Körnigkeit der Gebäude aus der Umgebung wird positiv bewertet. Durch die Orientierung der Baukörper werden die Bezüge zu benachbarten städtebaulichen Strukturen besonders gut aufgenommen.

 

  • Die klare Durchwegung bietet in diesem Szenario eine besondere Qualität; sowohl die Verbindung durch den Hof als auch die Verbindung der Kiefernstr. mit der Werdener Straße werden positiv gesehen.

 

  • Aktuelle Gebäudehöhen im Modell mit einer EG-Höhe 5 m, Geschosshöhe 3,5 m. Hochpunkte 9-geschossig, abgestaffelt zu 6 und 3 Geschossen sollten im weiteren Verlauf geprüft und variiert werden.

 

  • An der Fichtenstraße / gegenüber dem PWC-Bau verträgt der Entwurf eine höhere Geschossigkeit. Dies kann genutzt werden, um die Dichte an anderer Stelle zu reduzieren.

 

  • Aktuelle Gebäudetiefen im Modell von 16-22 Metern suggerieren überwiegend Büronutzungen. Die Gebäudetiefen sollen für Wohnungsbau auf etwa 13 Meter angepasst werden. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Entwicklung von qualitätsvollen Wohnungsgrundrissen, insbesondere im Bereich der Ecke Werdener Str./Fichtenstr. schwierig wird. Die hohe Lärmbelastung an der Erkrather Straße erfordert eine zweiseitige Ausrichtung der Häuser, sowohl zum Innenhof als auch zur Straße mit untergeordneten Funktionen bzw. nicht zum dauerhaften Aufenthalt bestimmten Räumen. In den vielen geschlossenen Ecken, die bei diesem Szenario entstehen, ist dies nicht immer möglich. Deshalb wird vorgeschlagen, die Ecken aufzubrechen. Dabei sollte beachtet werden, dass die Kraft des Szenarios Innenwelten erhalten bleibt.

 

  • Das Gelände fällt von Nordost nach Südwest zwischen der Erkrather Straße und der Fichtenstraße stark ab. Der Höhenunterschied bezogen auf das gesamte Gelände beträgt ca. 5,40m. Es ist zu prüfen, ob dieser Versprung für eine Lieferzone des Einzelhandels genutzt werden kann.

 

  • Die Zuordnung von öffentlichen und privaten Bereichen sollte definiert werden. Dies betrifft insbesondere den Innenbereich Werdener Str./Erkrather Str. Hier ist die EG-Zone in beide Richtungen adressiert. Demgegenüber ist der Innenbereich Werdender Str./Fichtestr. eindeutig privat. Hier wäre eine nachbarschaftliche Nutzung sinnvoll.

 

  • Eine stärkere Öffnung/Adressierung/„Lebendigkeit“ zur Werdener Str. ist wünschenswert, z. B. durch Rücksprünge der Fassaden bzw. Ausweitung des Straßenraums.

 

  • Eine stärkere Öffnung des Zugangs an der Ecke Werdener Str./Erkrather Str. wäre wichtig, um die Öffentlichkeit des Innenbereichs zu ver mitteln und einen Eingang zu schaffen. Der Umgang mit dem Lärm an dieser Stelle/die Gefahr des Lärmeintrags in die Innenhöfe sollte betrachtet und gelöst werden.

 

  • Eine kleinteilige/differenzierte Fassadengliederung beispielsweise durch die Berücksichtigung der Geländehöhen ist wünschenswert.

 

  • Der Dorfplatz sollte eine klare bauliche Fassung erhalten. Hier wird der stärkere Bezug zum K 22 und eine bauliche Ausrichtung der Blockseiten zum Platz gewünscht. Ebenso wird eine Verknüpfung des Platzes mit dem öffentlich nutzbaren Innenhof als sinnvoll erachtet.

 

  • Eine Auflockerung der baulichen Flanke zum öffentlichen Innenbereich entlang der „neuen Straße“ sollte eine Stärkung der Innenwelten begünstigen. Ein Abrücken vom restlichen Gebäude schafft neue Verbindungen

Nutzung

 

  • Ein Lebensmitteleinzelhandel wird im Quartier weiter gewünscht und sollte sich im öffentlichen Block in Richtung der Ecke Werdener/Erkrather Straße orientieren.

 

  • Dafür sollen auch die Andienung und das Parken bedacht werden.

 

  • Für Einzelhandelsflächen ist die Gebäudetiefe von 22 m gut, um Großflächigkeit zu ermöglichen. 1200-1300 m² groß sollte die EZH-Verkaufsfläche sein, damit eine Versorgung nachhaltig sichergestellt ist.

Mobilität/Erschließung

 

  • Der gesamte Komplex sollte über mehrere Zufahrten organisiert werden.

 

  • Die Ausarbeitung eines Mobilitätskonzeptes wird gewünscht. Die angedachte Zufahrt für die Tiefgarage mit Mobilitäts-Hub von der Fichtenstr. für das gesamte Areal kann nicht überzeugen; hier wird ein differenziertes Konzept gewünscht.

 

  • Ggf. ist der Eingang von der Ecke Werdener Str./Erkrather Str. ein geeigneter Ort für die Unterbringung des Mobilitätshubs.

Freiraum und Umwelt

 

  • Die Freiräume im Blockinnenbereich an dem Verbindungsweg zwischen Straße und „Dorfplatz“ sollen öffentlich sein. Das Mobility-Hub könnte in diesem Bereich unterirdisch verortet werden. Die Erdgeschosszonen sollen für Kulturräume, Werkstätten usw. vorgesehen werden.

 

  • Der Übergang der Fassaden im Innenbereich zum Freiraum sollte gut gestaltet werden.

 

  • Die Grundstücksfläche ist aufgeschüttet, was problematisch für die Gestaltung des Freiraums werden könnte.

 

  • Die Besonnungsstudie hat für die Freiräume gute Ergebnisse gezeigt, da die von der Erkrather Straße abgewandten Gebäudekörper eine Höhenstaffelung aufweisen.

Sonstiges

 

Allgemein

 

  • Auf den ersten Blick ist das Szenario Innenwelten städtebaulich naheliegend und hat sehr viel Potenzial. Perspektivisch kann durch eine andere Aufteilung der Massen mehr Spannung erzeugt werden.

DER ORT

 

Städtebau/Baukörper

 

  • Die städtebauliche Form sollte sich im Maßstab und Gliederung besser einfügen. Sie wirkt massiv.

 

  • Gewünscht ist eine stärkere Gliederung und Segmentierung: “Relief”, Vor- und Rücksprünge, Höhenspiel z. B. Hochpunkte an den Ecken, aber nicht zu hoch. Die „glatte Schlange“ wird zum „segmentierten Gürteltier“.

 

  • Die bunte Vielfalt der Kiefernstraße soll adaptiert werden. Es ist zu prüfen, wie das umgesetzt werden kann, ohne dass eine Kopie entsteht.

 

  • Die Dächer sollen (teilweise) begehbar gemacht werden.

 

  • Die Gebäudetiefen sollte nutzungsadäquat sein.

 

  • Das Verhältnis von Baumasse und Freiraum ist sehr klar, sollte aber differenzierter ausformuliert werden.

 

  • Es sollte geprüft werden, ob die neuen Gebäude im südlichen Bereich des Grundstücks an die Bestandbebauung an der Kiefernstraße anschließen können und/oder ob es einen Appendix in Verlängerung der Kiefernstraße geben kann. Der Freiraum soll nicht zu stark durch die Bebauung abgeschlossen werden, der öffentliche Charakter sollte in jedem Fall erhalten bleiben.

Umgang mit Denkmal

 

  • Dem Denkmal soll mehr Luft gelassen werden. Es sollte stärker freigestellt werden, damit es besser wirken kann. Es sollte als vorhandene Adresse wirken und dadurch mehr Identität geben können.

 

  • Durch eine Rahmung könnte es stärker inszeniert werden.

Umgang mit B8-Center

 

  • Das Bestandsgebäude sollte auf seine Nachnutzbarkeit (von Teilbereichen) geprüft werden.

 

  • Ein Recyclingkonzept sollte geprüft und ausgearbeitet werden.

 

  • Damit das Planungsteam befähigt wird, dazu mehr zu erarbeiten, wird eine Bewertung der Bausubstanz und der Statik benötigt.

Nutzungen

 

  • Es soll eine Balance bei den EG-Nutzungen bestehen aus Frequenzbringern, öffentlichen, privaten und gemeinschaftlichen Nutzungen.

 

  • Es sollen ein Multifunktionsraum als Veranstaltungs-/Bürgersaal outdoor – indoor sowie wintergeeignete Nutzungsbereiche für Kinder und Jugendliche vorgesehen werden.

 

  • Eine Graffittiwand soll integriert werden.

 

  • Räume für Kunst, Konzerte, Ausstellungen sollen im Freiraum oder Gebäude vorgesehen werden.

 

  • Lebendigkeit soll nicht nur zum Hof, sondern vor allem auch nach außen (an der B8/ den Straßenseiten) entstehen. Das Angebot sollte von außen einsehbar, sichtbar werden; Adressen/Gesicht zur B8 sind wichtig.

Mobilität/Erschließung

 

  • Eine Verknüpfung zur Umgebung z. B. zur Kiefernstraße, FlinCarré, Cube-Central 378 soll geschaffen werden.

 

  • Bezüglich der Verbindungen soll geprüft werden, ob
    – im Süden an die Kiefernstraße angeschlossen werden kann
    – im Norden ein Appendix in Verlängerung der Kiefernstraße sinnvoll ist.

 

  • Der Umgang mit der Barriere B8 ist zu lösen.

 

  • Ein Mobilitätskonzept sollte erstellt werden. Darin ist der Umgang mit Stellplätzen zu klären und alternative Mobilität sollte attraktiv gemacht werden. Ggf. muss ein Mischkonzept vorgesehen werden: teils Tiefgarage, teils oberirdisch.

 

  • Die Frage, ob die Quartiersgarage als Tiefgarage und/oder oberirdisch umgesetzt wird, muss anhand der Kriterien Flächeneffizienz vs. Nachhaltigkeit, Flexibilität, Graue Energie abgewogen werden.

 

  • Die Quartiersgarage sollte attraktive Mantel- und EG-Nutzungen haben. Sie sollen Treffpunkte/nicht-kommerzielle Mitte bieten.

 

  • Die Zugänge, Eingänge sind zu klären.

Freiraum und Umwelt

 

  • Als positiv wird der sehr große Freiraum gesehen, der möglichst unversiegelt bleiben soll.

 

  • Der öffentliche Charakter der Freiräume soll klar ablesbar und erhalten bleiben.

 

  • Der Freiraum soll für eine bessere Orientierung/Maßstäblichkeit durch Topografie, Podien etc. zoniert werden.

 

  • Der Dorfplatz soll integriert werden. Der intime Charakter soll bestehen bleiben.

 

  • Der Übergang des großen Freiraums zum Baukörper ist zu definieren. Hier sind ggf. kollektive Freiräume und Podien wünschenswert.

 

  • Es soll ein Platz an der Haltestelle/U-Bahn-Zugang vorgesehen werden. Dieser soll ein funktionaler Raum/Bewegungsraum sein, der das Ankommen ermöglicht und eine einladende Geste zur “Grünen Mitte” darstellt.

 

  • Die Übergänge zu den Freiräumen an der Kiefernstraße sollen sensibel gestaltet werden.

 

  • Freiräume für Gewerbenutzungen (z. B. Außengastronomie, Pausenflächen) sollen vorgesehen werden.

Sonstiges

 

  • Eine Mischlösung der Szenarien “Grüne Mitte” + “Stadtbalkone” wäre denkbar.

Der Ort

 

Städtebau/Baukörper

 

  • Die Stadtbalkone bieten sehr gute Voraussetzungen für eine maßstäbliche Gliederung der einzelnen Baukörper.

 

  • Die Bebauung an der B8 ist differenziert und offen und macht verschiedene Beziehungen zur Umgebung denkbar.

 

  • Die bauliche Offenheit gefährdet die Qualität der Wohnräume und Innenhöfe durch einen hohen Schalleintrag.

 

  • Die Baukörper sollten höher und voluminöser zur Werdener Str. und Ecke Fichtenstr. ausgeprägt sein. Möglicherweise kann hier ein Hochpunkt entstehen.

 

  • Eine Kleinmaßstäblichkeit/Differenzierung der Baukörper Richtung Kiefernstr. ist sinnvoll.

 

  • Das Baudenkmal Erkrather Str. soll integriert werden und der Maßstab der neuen Blockbebauung Cube Central 378 aufgegriffen werden.

 

  • Der Baukörper sollte gegenüber Cube Central 378 und K22 gegliedert werden. Es soll kein Solitär entstehen.

 

  • Viele verschiedene Gebäudetypologien sind in die Stadtbalkone integriert. Der Kontext zur Umgebung sollte noch stärker berücksichtigt und akzentuiert werden. Das Projekt soll ortsverbunden geplant werden.

 

  • Unterschiedliche Bauvolumen können Lebendigkeit erzeugen. Die einzelnen Baukörper/Familien sollen vielfältig gestaltet werden.

 

  • Einschnitte in der Fassade an der Werdener Str. (evtl. mit Schallschutzschirmen) werden als positiv erachtet.

 

  • Durch die Terrassierung entstehen spannende Wohnraumqualitäten.

 

  • Eine mögliche Terrassierung Richtung Ostseite/Innenhöfe soll überprüft werden.

 

  • Diese Aspekte sollen als Stärke weiter ausformuliert und dargestellt werden.

Nutzungen

 

  • Eine gute Durchmischung verschiedener Funktionen und Nutzungen durch verschiedene, voneinander auch unabhängig funktionierende Baukörper soll vorgesehen werden.

 

  • Eine freundliche Öffnung und Beziehung zu Nachbarschaften soll erzeugt werden.

 

  • Die Szenarien zur Nutzungsmischung sollen deutlich gemacht werden.

Nachhaltigkeit

 

  • Kleinere Bauvolumen, möglicherweise in ressourcenschonender Bauweise wie Holz etc. werden favorisiert.

 

  • Möglicherweise ist eine teilweise Nachnutzung des baulichen Bestands möglich.

 

  • Terrassen und Dachflächen sollen begrünt werden.

 

  • Die Nachhaltigkeitsaspekte sollen weiter ausformuliert und dargestellt werden.

Mobilität/Erschließung

 

  • Es soll ein Mobilitätskonzept erarbeitet werden, in welchem die heute notwendigen Flächen für Parkplätze später umgenutzt werden können (z. B. Parkhaus).

 

  • Es soll ein innovatives Mobilitätskonzept erstellt werden.

Verbindung

 

  • Das Szenario bietet eine sehr gute Ausgangslage für eine „spinnennetzartige“ Anbindung an die umgebenden Stadtquartiere und Räume.

 

  • Es soll ein offener und einladender Platz an der Kreuzung Werdener Str./Erkrather Str. entstehen, der eine Verbindung in das neue Quartier darstellt. Dieser Platz an der U-Bahn-Station hat mehr Raum als in anderen Varianten und kann dadurch an Qualität gewinnen. Interessant ist auch die Beantwortung der Frage, wie offen der Block an dieser Stelle sein kann.

 

  • Positiv wird bewertet, dass die Kiefernstr. und die Ruhrtalstr. aufgenommen und verlängert werden. Diese Verbindungen sollen noch weiter qualifiziert und gestärkt werden.

Freiraum und Umwelt

 

  • Es ist möglichst viel Grün gewünscht.

 

  • Insbesondere durch differenzierte, möglichst unterschiedliche und sich ergänzende Freiraumqualitäten kann eine reizvolle Belebung geschaffen werden.

 

  • Die verschiedenen vorhandenen Freiraumtypologien auf den verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Qualitäten werden positiv eingeschätzt: von öffentlichen über gemeinschaftliche hin zu privaten Freiräumen.

 

  • Das Verhältnis zwischen artifiziellen und natürlicher gestalteten Freiräumen soll geprüft werden.

 

  • Dieses Szenario hat einen hohen Versiegelungsgrad (= 71%, gegenüber 55% in den anderen beiden Szenarien) und wenig Grün (= 8.100 m², gegenüber 12.700 m² in Szenario Die Innenwelten).

 

  • Die aktuell fragmentierten und kleinteiligen Grünräume sollten bestmöglich gelöst und möglichst optimal verbunden werden.

 

  • Bei der Ausarbeitung soll untersucht werden, ob die heutige Topografie ohne umfangreiche Modellierung zukünftig sinnvoll genutzt werden kann.

Sonstiges

 

  • Als Thema wird für dieses Szenario ein bestehender Wert (der Balkon mit Aussicht auf das Quartier) aufgegriffen. Das kann gut funktio nieren und interessante Momente schaffen.

 

  • Die Fußgängerperspektive soll vor allem auch durch die „Balkonwände“ im Innenbereich bedacht werden. Es sollen keine meterhohen Wände entstehen.

 

  • Durch eigenständige Charakteristik soll die Sichtbarkeit gestärkt werden.